Wie lange dauert es, bis die Baugenehmigung da ist?

Ein Haus bauen – das klingt erstmal nach Abenteuer, Gestaltungsfreiheit und dem großen Traum vom Eigenheim. Doch bevor der erste Spatenstich gesetzt werden kann, wartet auf Bauherren oft eine Geduldsprobe: die Baugenehmigung. Und genau da stellt sich die Frage, die so viele beschäftigt: Wie lange dauert es, bis die Baugenehmigung da ist? Die Antwort darauf ist leider nicht ganz so einfach – aber sie ist machbar. Und mit ein bisschen Vorbereitung sogar verkürzbar. 😉

Was bedeutet eigentlich „Baugenehmigung“?

Kurz gesagt: Ohne sie läuft nichts. Die Baugenehmigung ist die offizielle Erlaubnis der zuständigen Bauaufsichtsbehörde, dass ein geplantes Bauvorhaben umgesetzt werden darf. Und das klingt bürokratisch – ist es auch. Sie stellt sicher, dass dein Bauvorhaben im Einklang mit geltendem Baurecht steht. Heißt: Bebauungsplan, Abstandsflächen, Statik, Brandschutz – alles muss passen. Aber keine Sorge, niemand erwartet, dass du das alles alleine überblickst. Dafür gibt’s Architekten, Bauplaner und nette Sachbearbeiter (meistens zumindest 😄).

Wie lange dauert es, bis die Baugenehmigung da ist?

Tja, hier wird’s spannend. Denn: Es gibt keine bundesweit einheitliche Dauer. Die Bearbeitungszeit hängt stark von deinem Wohnort, dem Bauvorhaben selbst und natürlich von der Auslastung des jeweiligen Bauamts ab. Im Schnitt solltest du mit ein bis drei Monaten rechnen – manchmal geht’s schneller, manchmal dauert es auch deutlich länger. Ich habe in einem Forum von jemandem gelesen, der nach zwei Wochen schon seinen Bauantrag durch hatte – in einem anderen Fall dauerte es neun Monate, weil ständig Nachforderungen kamen.

Ein kleiner Überblick:

BundeslandDurchschnittliche Bearbeitungsdauer
Bayernca. 6–10 Wochen
Nordrhein-Westfalenca. 4–8 Wochen
Baden-Württembergca. 8–12 Wochen
Berlin / Hamburgca. 4–6 Wochen
Brandenburg / Sachsenca. 10–16 Wochen
Rheinland-Pfalzca. 6–12 Wochen

Natürlich sind das nur grobe Richtwerte. Ob dein Antrag schnell durchgeht, hängt auch stark davon ab, wie vollständig und korrekt er eingereicht wurde.

Welche Faktoren beeinflussen die Dauer?

Das lässt sich am besten in zwei Kategorien unterteilen: Faktoren, die du beeinflussen kannst, und Faktoren, die du akzeptieren musst.

Was du beeinflussen kannst:

  • Vollständige Unterlagen: Der häufigste Grund für Verzögerungen sind fehlende oder fehlerhafte Unterlagen.
  • Gute Abstimmung mit dem Architekten: Je besser euer Plan vorbereitet ist, desto schneller geht die Prüfung.
  • Vorab-Kontakt mit dem Bauamt: Manche Kommunen bieten Vorgespräche an – das kann viel Klärung vorab bringen.
  • Vermeidung von Ausnahmen: Wer im Bebauungsplan bleibt, spart sich oft aufwendige Prüfverfahren.

Was du nicht beeinflussen kannst:

  • Personalmangel im Amt
  • Urlaubszeiten oder Krankheitswellen
  • Komplexität des Bauvorhabens
  • Gesetzliche Prüffristen

Ein Beispiel aus dem echten Leben: Ein Bekannter von mir hatte sein Einfamilienhaus im Neubaugebiet eingereicht – innerhalb von fünf Wochen war alles durch. Ein anderer wollte ein altes Bauernhaus umnutzen – das dauerte über vier Monate, weil Denkmalschutz und Brandschutz mitreden wollten.

Und wenn es mal länger dauert?

Dann hilft nur eins: Ruhe bewahren (und vielleicht schon mal Angebote für die Bodenplatte vergleichen 😅). Wichtig ist, dass du regelmäßig freundlich nachhakst – ja, nachhaken darfst du! Am besten telefonisch, denn E-Mails verschwinden gern mal in den Tiefen des digitalen Amtsalltags. Wenn du merkst, dass dein Antrag hängt, frag konkret nach dem aktuellen Bearbeitungsstand oder ob noch Unterlagen fehlen. Viele Bauämter sind tatsächlich kooperativ – vorausgesetzt, man bleibt sachlich.

Übrigens: In manchen Bundesländern gibt es sogenannte Genehmigungsfiktionen. Das heißt: Wenn das Amt sich nicht innerhalb einer bestimmten Frist meldet, gilt der Antrag als genehmigt. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel und funktioniert auch nur bei einfachen Vorhaben.

Gibt es Wege, das Ganze zu beschleunigen?

Nicht wirklich zaubern, aber du kannst clever agieren. Wenn du zum Beispiel im vereinfachten Genehmigungsverfahren unterwegs bist, geht’s oft flotter – vorausgesetzt, dein Architekt bestätigt die Einhaltung aller Vorschriften. Auch digitale Bauanträge (ja, die gibt’s mittlerweile in manchen Bundesländern!) können Zeit sparen.

Eine kleine Anekdote: Eine Bauherrin aus dem Münsterland berichtete, dass ihr digital eingereichter Antrag in drei Wochen durch war – Rekordzeit! Ein anderer hatte dagegen monatelangen Schriftwechsel, weil er versehentlich eine veraltete Bauordnung verwendet hatte. Fazit: Vorbereitung ist die halbe Miete.

Fazit: Planung ist gut, Puffer ist besser

Wenn du dich gerade fragst: Wie lange dauert es, bis die Baugenehmigung da ist?, dann plane lieber ein bisschen mehr Zeit ein, als dir lieb ist. Und selbst wenn du optimistisch bist: Ein Puffer von zwei bis drei Monaten zusätzlich zur Bauzeit ist selten verkehrt. Denn lieber wartest du ein bisschen länger und hast dann grünes Licht, als dass du mit leerer Baustelle und Frust auf Termine schaust, die du nicht halten kannst.

Also: Nicht verrückt machen lassen. Hol dir Unterstützung, frag bei Unsicherheiten nach – und wenn’s hakt, bleib dran. Dein Bauprojekt ist es wert. 💪 Und irgendwann, wenn du dann den ersten Nagel einschlägst, denkst du zurück und sagst: „Na also – ging doch!“


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