Was kostet eine Abrissgenehmigung und wie kriege ich die?
Ein altes Haus soll weg, aber einfach die Abrissbirne schwingen? Ganz so leicht ist es leider nicht. Bevor du mit dem Abriss loslegen kannst, brauchst du in den meisten Fällen eine Abrissgenehmigung. Doch was kostet eine Abrissgenehmigung eigentlich, und wie kommst du da ran? Genau darum geht es hier – mit klaren Infos, echten Erfahrungen und ein paar Tipps, die dir Zeit, Nerven und vielleicht auch Geld sparen können.
Wann braucht man eine Abrissgenehmigung?
Eine Abrissgenehmigung ist in Deutschland nicht immer zwingend erforderlich, aber oft eben doch. Die Regeln dazu sind in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt. Grundsätzlich gilt:
- Genehmigungspflichtig: Wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht, sich in einem besonders geschützten Gebiet (z. B. Altstadt) befindet oder wenn der Abriss Auswirkungen auf die Umgebung hat (etwa bei angrenzenden Häusern).
- Genehmigungsfrei: Bei kleinen Bauwerken wie Garagen, Schuppen oder Gartenhäusern – je nach Bundesland aber erst ab einer bestimmten Größe.
Der beste Tipp hier: Frag direkt beim zuständigen Bauamt nach! Das spart dir böse Überraschungen und vielleicht unnötige Kosten.
Was kostet eine Abrissgenehmigung?
Jetzt wird’s spannend: Die Kosten für eine Abrissgenehmigung können stark variieren. Sie hängen von Faktoren wie dem Gebäudevolumen, der Lage und den individuellen Vorgaben der Stadt oder Gemeinde ab. Aber um mal eine grobe Richtung zu geben:
Kostenpunkt | Preisspanne |
---|---|
Abrissgenehmigung | 100 – 1.000 € |
Statikgutachten (falls nötig) | 500 – 2.500 € |
Umweltprüfung (bei Schadstoffen) | 1.000 – 5.000 € |
Abrisskosten | 10.000 – 50.000 € (je nach Größe) |
In vielen Fällen liegt die reine Abrissgenehmigung zwischen 200 und 500 Euro, aber Zusatzkosten wie Gutachten oder Prüfungen können den Betrag schnell nach oben treiben.
Wie beantrage ich eine Abrissgenehmigung?
Ganz wichtig: Ohne den richtigen Antrag läuft hier gar nichts. Das Verfahren kann ein wenig bürokratisch sein, aber mit dieser Checkliste hast du es leichter:
- Antragsformular beim Bauamt holen – Entweder online oder vor Ort.
- Erforderliche Unterlagen zusammenstellen – Dazu gehören meistens Lageplan, Gebäudebeschreibung, Nachweis der Eigentumsverhältnisse und ggf. ein Abrisskonzept.
- Gutachten oder Prüfungen einholen – Wenn das Gebäude z. B. Asbest enthält, kann eine Umweltprüfung Pflicht sein.
- Antrag einreichen und Geduld haben – Die Bearbeitungszeit variiert, aber in der Regel dauert es zwei bis acht Wochen.
Falls du unsicher bist, ob du den Antrag selbst stellen kannst oder lieber einen Fachmann beauftragst – ein Architekt oder Bauingenieur kann dir hier helfen.
Was kann den Abriss verzögern oder teurer machen?
Hier wird’s knifflig: Manchmal ist es nicht der Antrag, der Probleme macht, sondern unerwartete Hürden, die erst später auftauchen. Ein paar typische Beispiele:
- Denkmalschutz – Falls dein Haus als historisch wertvoll gilt, kann es schwierig (oder sehr teuer) werden, eine Abrissgenehmigung zu bekommen.
- Asbest oder andere Schadstoffe – Falls das Gebäude belastet ist, muss eine Fachfirma ran. Das treibt die Kosten schnell in die Höhe.
- Nachbarrechtliche Probleme – Wenn das Haus direkt an ein anderes grenzt, kann es sein, dass du zusätzliche Nachweise oder Vereinbarungen brauchst.
Mein Tipp: Bevor du loslegst, erkundige dich genau, ob dein Gebäude besondere Anforderungen erfüllen muss. Das kann dir viel Ärger ersparen.
Fazit: Wie teuer wird’s wirklich?
Die Abrissgenehmigung selbst ist oft nur ein kleiner Teil der Kosten – viel teurer wird es durch zusätzliche Prüfungen und den eigentlichen Abriss. In den günstigsten Fällen kommst du mit 200 Euro für die Genehmigung und 10.000 Euro für den Abriss davon. In teuren Szenarien, vor allem mit Schadstoffen oder komplizierten Grundstücken, kann die Summe jedoch locker über 50.000 Euro steigen.
Das Wichtigste ist, gut vorbereitet zu sein: Informiere dich frühzeitig, stelle alle Unterlagen sorgfältig zusammen und plane für unerwartete Extrakosten. Dann steht dem Abriss nichts mehr im Weg – außer vielleicht ein paar Bagger 😄.